Gesinnung - Ein Spiegelbild der Seele

Eine Person ist vielschichtig und wie jeder Mensch nicht das was er scheint. Das Leben der Welt prägt die Charaktere und beeinflusst sie. Aus diesem Grund kan man sie nicht auf zwei Worte reduzieren wie Chaotisch neutral oder Rechtschaffen böse. In simplen Rollenspielsystemen reicht es die durchschnittliche momentane Gesinnung anzugeben, doch dies kann bewirken, dass selbst schlimmste Taten in Vergessenheit geraten. Doch was einmal in der Seele ist lässt einen Charakter nicht los.

Das Gesinnungssystem baut grundlegend auf sechs Attribute. Diese sind zu jeweils zwei komplimentären Paaren zusammengefasst, die sich widersprechen aber koexistieren können.

Paragon (P): Wenn eine Person kritische Situationen versucht zu entschärfen oder durch Tricks an sein Ziel zu kommen ist er ein Paragon. Ein Paragon ist ein Vorbild für andere oder ein Idiot. Nicht immer ist ein Paragon das Gute. Auch ein Verbrecher der seine Leute zur Ordnung ruft, dies jedoch nicht mit Gewalt sondern mit Geschenken oder schönen Worten ist ein Paragon. Paragon sind ruhige berechnende Personen.

Renegade (R): Als Gegenpol zum Paragon ist auch der Renegade weder an Gesetz noch Moral gebunden. Ein Renegade kann auch der Wachmann sein, der übereifrig ein besetztes Gebäude stürmt oder lieber den Pfeilschuss riskiert anstatt mit dem Geiselnehmer zu verhandeln. Auch ist ein Renegade ein Mann, der schnell gereizt sein kann. Er löst Konflikte gerne mit Gewalt und zeigt es auch.

Ordnung (O): Wie das altbewährte System haben auch Entscheidungen für die Ordnung eine Aussage über einen Charakter. Jemand der eine Gesellschaft kennt und in ihr gut leben kann wird sie eher unterstützen als jemand, der in Armut lebt. Auch Draufgänger können sich durch Gesetze binden lassen ohne ihre Meinung zu ändern und auch Böse Leute haben einen Kodex den sie nicht überschreiten... manchmal.

Chaos (C): Eine chaotische Person macht das was sie will, egal wie die Gesellschaft dazu steht. Sie weiß es, sie zeigt es, sie liebt die Freiheit. Jede Entscheidung basiert auf ihr eigenes Kalkül ungebunden durch Gesetze oder Moral. Einzelgänger, Banditen und andere Gruppen, die nicht auf eine koexistentielle Gemeinschaft, sondern nur nach eigenen zufällig gleichen Zielen streben sind Chaoten.

Gut (G): Das alte Klischee des Guten. Doch in der Welt von Warcraft hat es einen festen Platz. Das Gute ist die Mehrung des Glückes der Welt und könnte somit auch als Licht (L) bezeichnet werden. Wenn man einem hungernden Bettler einen Apfel gibt obwohl man als halbwegs normal genährter Mensch selber Hunger hat ist es eine gute Tat. Gibt man nur um einen äußeren Schein zu wahren im Wohlstand so ist es ein Vorwand nach außen. Dies gilt in diesem System als Paragon.

Böse (B): Als paar zu Gut auch als Schatten (S) zu bezeichnen ist das böse der pure Egoismus. Alles was das Glück anderer zerstört oder sie anderweitig in Bedrängnis bringt ist eine Tat im Ungleichgewicht des Lichts. Jeder Charakter, der sich einen Dreck um andere schert ist Böse.

Beispiel der Bewertung

Betrachten wir einmal ein paar Stereotypen der alten System, ein Paladin, der die letzten Jahre damit verbracht hat Leuten zu helfen und dabei den Gesetzen folgt ist Rechtschaffen Gut. Darin sind wohl alle einig. Doch was ist mit seinen wahren Idealen? Mehrt er das Gute um jeden Preis oder ist er wirklich ein Heiland? Wie genau nimmt er die Gesetze bei seiner Aufgabe Glück zu bringen und wie tut er das überhaupt?

Das alte System bietet uns für die Antwort die Skalen (76-100/76-100). Dabei haben wir folgende Arten:

  • (100/100) Ein Paladin der immer das gute tut und in den Gesetzen bleibt? Kein Gesetz ist nur für das Gemeinwohl da, es gibt immer jene die sich Mästen. Es gibt keine Welt die das möglich macht. Der Paladin mit der Gesinnung hat die Welt noch nicht gesehen. Doch ein Großteil der Fragen bleibt unbeantwortet.
  • (76/100) Ein Paladin des Volkes. Er tut immer das richtige, selbst wenn dafür ein korrupter Magistrat abgesetzt werden muss oder ein Brief einmal nicht den Richter erreicht, weil dem angeklagten Unrecht wiederfahren ist. Doch wie tut es der Paladin? Schreibt er ein Gesuch an andere Führer oder kümmert er sich direkt um das Problem?
  • (100/76) Ein Witz für einen Paladin möchte man meinen. Oder nicht? Diese Gesinnung ist vieldeutig und sagt noch weniger als die anderen aus. Ein Paladin dieser Gesinnung kann entweder Angst vor Gesetzen haben und dafür das Gute der Welt aus den Augen verlieren oder er verfolgt das höchste Gute zu jedem Preis indem er auch einmal Unglück bringt um das letzte Gute zu finden. Oder ist er doch nur ein Paladin der den oberen der Kirche gehorcht, die sich in Diplomatie verstricken?

Keines der oberen Beispiele bringt klare Aussagen über die Person. Wenn wir aber keine mittlere Realtion sehen, sondern die allgemeine Lebenserfahrung und die Vorgehensweise haben wir:

  • (P 53/R 07/O 43/C 31/G 54/B 07) Ein neutral guter (58/95) Paladin? Unmöglich!? Von wegen! Was wissen wir nun über den Paladin? Wir wissen wie er vorgeht. Seine Intention ist es keinen Schaden anzurichten oder Situationen außer Kontrolle geraten zu lassen. Dabei ist er jedoch immer bedacht, dass jedoch am Ende das Gute siegt. Obwohl er in diesem Zusammenhang für das Gute ist hat er sich mehr als häufig, sondern regelmäßig gegen das Gesetz gewandt, wenn es diesem Ziel im Weg stand oder Abmachungen gebrochen. Fassen wir also zusammen: Die Priorität dieses Paladins liegt beim Volk und dessen Wohlergehen ohne Aufsehen zu erregen. Er ist berechnend oder diplomatisch, doch kein Freund des bösen. Er hält sich nicht an gemachte Abmachungen mit bösen Leuten dabei, was jedoch nicht böse ist nur chaotisch.
  • (P 07/R 67/O 62/C 12/G 77/ B 00) Was haben wir denn da? Zusammengefasst wäre es wohl im alten System ein (89/100) Paladin. Was für ein Symbol des Guten. Doch wenn wir genauer hinsehen erkennen wir, dass das Gute seinen Preis hat. Dieser Paladin fackelt nicht lange. Ist es böse und verstößt nicht gegen die Ordnung indem es Staatsgeschäfte in das Chaos stürzt wie die Exekution eines Hexenmeistermagistraten, wird es sofort getötet oder mit anderne Mitteln gewaltsam abgesetzt. Er fragt nicht wieso, er handelt. Seine Maxime ist das Gute, so schnell wie nur möglich, und nichts und niemand wird ihn stoppen. Er findet immer einen Weg Ordnung und Recht zu wahren. Seinen Weg.

Ich denk das reicht als Anschauung.

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