Der gefallene Hegemon

Zusammenfassung

Nedes ehemaliger Führungsanspruch für den Kontinent des letzten Jahrhunderts endete mit der Thalanditpest, war jedoch nur der schnellste Weg zum Ergebnis, da die gepredigten Ideale Nede von innen ausbluteten und durch das hinterlassene soziale Ödland einen Nährboden für die gefährlichsten Sprosse setzten. Nede ist heute mehr denn je bestrebt seine großen Nachbarn bei Laune zu halten, hat jedoch nicht mehr den Anspruch auf diplomatische Absolution, die es als sanfter Imperialist erwarb. Der harte Kern der gezüchteten Elite von Nede nimmt zwar noch einen großen Teil ein, doch die Randgruppen der Gesellschaft unter den Einflüssen Kalias, Aris, Thalans und sogar anderer kleiner Staaten und Sekten bedrohen die innere Sicherheit des Staates. Kalia ist jedoch der einzige Staat, der seine Anhänger auffordert zu ihnen zu kommen, anstatt ihre Ziele ruhig vor Ort umzusetzen, vermutlich aus historischer Dankbarkeit und der eigenen Verwundbarkeit ohne den starken Partner an der Seite. Der ideologisch zerstrittene Oligarchenzirkel sucht nach einer Neuausrichtung und baut dabei fest auf die höchsten Ehrenämter, den Hofmediator und den Kommandanten des Landes. Jeder Oligarch versucht diese beiden zu umgarnen, denn es steht außer Frage, dass Nedes Politik der Zukunft aus Sicht der Oligarchen durch diese zwei Mittel zu erreichen ist, der treue des Volkes zum größten Ideal des Landes und der wachsenden Macht der Thalan in Nedes ureigenem Besitz, unter Hofmediator Gemai.

Kalia

Nach außen sind Nede und der Gründungsstaat Chian seit ihrem politischen Kontakt verbündete. Genauer gesagt war es Chian, der den Nordstaatenbund für das Versprechen von mehr Territorium und Einfluss verriet und es wurde belohnt. Die daraus entstandene Wahlmonarchie Kalia unter der Kali Familie ist dieses Produkt. Die beiden Länder teilen heute freundschaftliche Beziehungen, nachdem sich Kalias steigende Macht und die Vernetzung der Wirtschaft hilfreich bei der Auflösung des anfänglich hegemonialen Verhältnisses einsetzten. Diese langfristige Stärke war Folge von Nedes kurzweiliger Stärke, der schwachen Annektierung. Als freier hegemonialer Staat traf dies auf Kalia umso mehr zu wie auf die Regierungsbezirke, die langsam beginnen am Staatssystem zu kratzen. Niemand kann sagen ob ein neuer König den gealterten und teilweise gefährdeten Herrscher bald ablösen wird, doch die Kandidaten bringen sich in Stellung und tragen deutlich die Abdrücke ihrer Interessensgemeinschaft. Sollte ein Kandidat mit der offenen Unterstützung Aris gewinnen, wäre Nede politisch in der Falle. Seine Neutralität verdankt es der Stärkung seiner Wirtschaft durch Kalia, welches zwar kürzlich ebenso durch die Eiskolonien Nedes profitierte, diese jedoch nicht so benötigt wie Nede und dessen Militär und  Wirtschaft Kalia.

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